Das gleiche Lied wie jedes Jahr: Der Staat Israel beschränkt zum Osterfest die Zugänge
zur Jerusalemer Grabeskirche und vor allem die orthodoxen Christen protestieren. In
die Kirche dürfen höchsten 10.000 Menschen hinein, wie das israelische Tourismusministerium
auf Anfrage einer Nachrichtenagentur mitteilte. Die Kirchen reagieren kreativ darauf.
So werde die orthodoxe Liturgie des „Heiligen Feuers“ am Karsamstag auch über Bildschirme
übertragen, so dass möglichst viele Menschen daran teilnehmen könnten. Bei dieser
Feier wird am Samstag das Osterfeuer im leeren Grab Christi entzündet. In den vergangenen
Jahren hatte es immer wieder Gerangel und empörte Proteste gegeben; die Polizei verweigerte
mit Verweis auf die Sicherheitslage auch Inhabern von Zugangskarten den Zutritt zur
Kirche. Zur katholischen Ostervigil am frühen Karsamstag-Morgen werden in diesem
Jahr wegen des Andrangs der orthodoxen Gläubigen nur die zelebrierenden Priester Zutritt
erhalten. In diesem Jahr liegen die Ostertermine des Gregorianischen Kalenders, den
die katholische Kirche benutzt, und des Julianischen Kalenders, der für die orthodoxe
Kirche gilt, ausnahmsweise auf demselben Tag, was für zusätzliches Durcheinander sorgen
wird. Auf die Feiern vollständig verzichten müssen hingegen die palästinensischen
Christen. Wegen des jüdischen Paschafestes werden ab Palmsonntag sämtliche Checkpoints
aus dem Westjordanland heraus für mehr als eine Woche geschlossen.