Laieninitiative Österreich: „Widerstand leisten ohne Kirchenaustritt“
„Wie kann man
der Kirche wieder eine Zukunft geben? Sie ist ja verdüstert, diese Zukunft. Unsere
Antwort: Wir müssen Widerstand leisten. Wir fordern heute deshalb alle unzufrieden
und ungeduldig gewordenen Kirchenmitglieder auf, nicht wegzugehen, sondern Widerstand
durch einen konsequenten Ungehorsam zu leisten.“
... sagt Herbert Kohlmaier
von der „Laieninitiative“. Angesichts des Imageverlustes der katholischen Kirche nach
dem Missbrauchsskandal ruft die katholische Vereinigung mit Sitz in Österreich zu
„loyalem Widerstand“ auf. Ihr Plädoyer: Statt auszutreten könne man die Kirche doch
besser von innen heraus verbessern; Reformbedarf gebe es allemal, nicht nur in puncto
Missbrauchsprävention. Vorstandsmitglied Peter Pawlowsky dazu am Montag in Wien:
„Es
kündigt sich bereits eine massive Austrittswelle an. Wir wollen und werden unsere
Kirche nicht verlassen, aber umso stärker auf Reformen drängen: Die Form des Priesteramtes,
das Verständnis von Autorität und Gehorsam und die Einstellung zur Sexualität müssen
dringend und grundlegend verändert werden.“
Kirchenbeiträge nicht mehr
zu zahlen, lehnt die Initiative genauso ab wie einen Kirchenaustritt. Das „historische
Kirchenmodell“ müsse sozusagen in den TÜV, es müsse „überholt werden“, liest man auf
der Homepage der vor 14 Monaten gegründeten Vereinigung. Zum Beispiel sei mehr Mitgestaltung
von Frauen in der Kirche notwendig, unterstrich Vorstandsmitglied Hilde Kert auf der
Wiener Pressekonferenz. Die Missbrauchskrise wäre wohl nicht so dramatisch ausgefallen,
hätten mehr Frauen in der Kirche etwas zu sagen, so ihre Einschätzung.