Jüdische Organisationen und das Erzbistum Paris haben die Störung eines Fastenvortrags
des Rabbiners Rivon Krygier in der Kathedrale Notre-Dame verurteilt. Der Fastenvortrag
Krygiers zum Thema „Das Zweite Vatikanische Konzil - Kompass für unsere Zeit“ war
am Wochenende von jungen Traditionalisten durch laute Rosenkranzgebete unterbrochen
worden. Die große Zahl der gutwilligen Anwesenden zeige aber, dass es sich bei den
traditionalistischen Störern nur um eine Randgruppe handele. So zitierte die Tageszeitung
„La Croix“ am Dienstag den Dachverband jüdischer Organisationen Frankreichs CRIF.
Das Erzbistum erklärte, die Störer hätten „keine Verbindung mit der katholischen Kirche“.
Krygier selbst habe sich besorgt über die Entschiedenheit geäußert, mit der die Störer
vorgegangen seien, so „La Croix“. Er habe aber Vertrauen, dass die katholische Kirche
den Dialog mit dem Judentum fortsetzen werde. Der Vorfall zeige auch, wie nötig es
sei, sich nicht auf den Errungenschaften des Zweiten Vatikanischen Konzils auszuruhen.