2010-03-22 14:27:57

Italien: Jüdische Gemeinde Roms steht vor Zerwürfnis


In der jüdischen Gemeinde Roms sind aus Protest gegen den Präsidenten Riccardo Pacifici insgesamt 15 Mitglieder aus der Gemeindeleitung zurückgetreten. Wie die Mailänder Tageszeitung „Corriere della Sera“ an diesem Montag berichtete, werfen sie Pacifici unter anderem einen egoistischen Führungsstil vor. Zu dem Eklat sollen auch Meinungsverschiedenheiten über den Synagogenbesuch von Papst Benedikt XVI. am 17. Januar beigetragen haben. Pacifici selbst wies Vorwürfe gegen seine Person zurück. Die Kritik sei von Egoismus, Missgunst und Verleumdung geprägt, zitierte ihn der „Corriere della Sera“. Die zurückgetretenen Mitglieder der Gemeindeleitung hätten die Zusammenarbeit im Rat verweigert und ihre Verantwortung nicht wahrgenommen. In einem Brief der zurückgetretenen Gemeindevertreter – insgesamt mehr als ein Drittel der Ratsmitglieder – heißt es, der Rat dürfe nicht Regeln und Verhaltensweisen billigen, die demokratischen, ethischen und jüdischen Werten widersprächen. – Die jüdische Gemeinde in Rom ist mit rund 15.000 Mitgliedern die größte jüdische Gemeinde in Italien. Papst Benedikt XVI. besuchte die Synagoge der italienischen Hauptstadt am 17. März. Pacifici ist seit April 2008 Vorsitzender der Gemeinde.

(kna/corriere della sera 22.03.2010 mg)








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