Schönborn: Papstbrief ist klare Maßgabe auch für Österreich
Der Hirtenbrief des
Papstes zum Thema Missbrauch richtet sich an alle Katholiken weltweit und insbesondere
auch an die katholische Kirche in Österreich. Das hat Kardinal Christoph Schönborn
in einer ersten Reaktion zu dem am Samstag veröffentlichten Papstschreiben betont.
„Man spürt in diesem Brief, dass der Papst die Enttäuschung und auch den
Zorn sehr wohl wahrgenommen hat - und es ist ihm klar, dass der nicht nur auf Irland
beschränkt ist. Dieser Brief ist auch an uns in Österreich geschrieben.“
Der
Hirtenbrief habe die „erhoffte und wünschenswerte Klarheit“, verweist Schönborn auf
die Worte Benedikts XVI. an die Opfer und besonders auch an die Täter, in denen der
Papst klarstellt, dass sich letztere auch vor Gerichten verantworten müssen.
„Die
Klarheit mit der der Papst von der Verantwortung spricht, tut uns allen gut. Sie ist
unbedingt notwendig und eine klare Maßgabe, an die wir uns unbedingt halten müssen.“
Der
Kardinal erklärte, dass die einzelnen Punkte, die Benedikt XVI. anspricht, „eins zu
eins“ auf die österreichische Situation passten.
„Der Brief wendet sich
an ein Land, in dem die katholische Kirche eine große Geschichte hat, in der schwerer
Missbrauch geschehen ist und wo viel Vertrauen in die Kirche zerstört worden ist.
Der Papst spricht dies in einer Direktheit und Offenheit an, die nichts diplomatisch
verschleiert. Ich denke, das ist für uns eine klare Maßgabe.“