2010-03-20 12:02:20

Hirtenbrief an irische Kirche: Massnahmen gegen Missbrauch


RealAudioMP3 Papst Benedikt XVI. hat den mit Spannung erwarteten Hirtenbrief zum Missbrauchsskandal in der katholischen Kirche unterzeichnet. Das Schreiben, das vor allem an die irische Kirche wegen der dortigen tausendfachen Missbrauchsfälle gerichtet ist, wurde an diesem Samstag veröffentlicht und im Vatikan vorgestellt.

Der Brief besteht aus 14 Punkten und einem Gebet für Irlands Kirche. Mit dem langen Dokument, das klar und deutlich an Irland gerichtet ist, wendet sich der Papst an die Kirche des Inselstaates insgesamt und an einzelne Gruppen: Opfer, Täter und Bischöfe. Es handelt sich um einen geistlichen Text, keine politische Absichtserklärung, keine Dienstanweisung für strukturelle Änderungen oder Ähnliches. Der Papst hatte am Mittwoch bei der Generalaudienz darum gebeten, dass der Brief ganz gelesen werde. Niemand erwarte, dass sich diese schmerzliche Situation schnell lösen ließe, schreibt er darin. Als Grund für die Missbräuche sieht Benedikt XVI. die häufig verbreitete falsche Interpretation des Zweiten Vatikanischen Konzils. Viele Priester und Ordensleute hätten in den vergangenen Jahrzehnten zu sehr die säkularen Realitäten übernommen, ohne dabei ausreichend Bezug zum Evangelium genommen zu haben. An die Opfer des Missbrauchs und ihre Familien gerichtet drückt Benedikt im Hirtenbrief offen die Schande und die Reue aus, die die Kirche fühle.

(rv 20.03.2010 mg)







All the contents on this site are copyrighted ©.