Das Erzbistum Freiburg hat Vorwürfe zurückgewiesen, sexuelle Missbrauchsfälle vertuscht
zu haben. Wer dies suggeriere, nehme die Fakten nicht zur Kenntnis und surfe nur auf
der „aktuellen Kirchen-Kritik-Trendwelle“, teilte Generalvikar Fridolin Keck am Freitag
in Freiburg mit. Konkret bezieht er sich auf den Fall eines Priesters, der 1995 nach
Missbrauchsvorwürfen Suizid beging. Nach „Gerüchten über unsittlichen Kontakt zu Kindern“
sei der betreffende Ortspfarrer von Oberharmersbach bei Offenburg 1991 in den vorzeitigen
Ruhestand versetzt worden, erklärte Keck. Diese Gerüchte hätten sich zunächst nicht
erhärten lassen. Bei weiteren Recherchen des Erzbistums hätten sich dann jedoch 1995
insgesamt 17 Opfer gemeldet, so der Generalvikar. Als die Kirchenleitung dem Geistlichen
daraufhin das Einschalten der Staatsanwaltschaft ankündigte, so Keck, habe der Pfarrer
Suizid begangen. Ob die Kirche bereits die Staatsanwaltschaft befasst hatte, konnte
ein Bistumssprecher auf Nachfrage nicht bestätigen. Keck verwies darauf, dass das
Bistum den Opfern damals therapeutische Hilfen angeboten habe. (kipa 20.03.2010
pr)