2010-03-19 10:00:39

D: „Im Haus meines Vaters sind viele Wohnungen“


RealAudioMP3 An diesem Freitagabend startet das „1. kirchliche Filmfestival Recklinghausen“ mit einem ungewöhnlichen neuen Dokumentarfilm: „Im Haus meines Vaters sind viele Wohnungen“ zeigt das einzigartige – und manchmal schwierige – ökumenische Miteinander in der Jerusalemer Grabeskirche. Eigentlicher Kinostart für den Film ist kurz vor der Karwoche. Von der deutschen Filmbewertung wurde der Neunzigminüter mit dem Prädikat „besonders wertvoll“ ausgezeichnet. In Stil und Form soll er an den Kassenschlager „Die Große Stille“ über das Leben der Karthäusermönche anknüpfen, so die Hoffnung der Verleihfirma. Unsere Korrespondentin Gabi Fröhlich hat sich den Film angeschaut – und mit Regisseur Hajo Schomerus über seine Botschaft gesprochen.

Schomerus ist selbst kein Insider: Der Kameramann und Regisseur hat die Grabeskirche bei einem touristischen Zufallsbesuch vor vielen Jahren kennen – und lieben gelernt: „Ich bin sofort von diesem merkwürdigen, irgendwie verwirrenden, konfusen, aber auch faszinierenden Ort gepackt worden. Bei mir ist der Eindruck eines kleinen Mikrokosmoses entstanden, in dem sich viel von der großen weiten Welt widerspiegelt. Und da bin ich neugierig geworden.“
Das vielschichtige Gotteshaus, das von sechs zumeist ostkirchlichen Konfessionen betreut wird, hat bei dem protestantischen Pfarrerssohn aus Norddeutschland selbst viele Fragen aufgeworfen. Sein Film verzichtet auf jeden Kommentar - Schomerus urteilt nicht, er beobachtet. Lediglich Ausschnitte aus dem komplizierten Regelwerk „Status quo“, das seit 150 Jahren die Abläufe in der Kirche regelt, werden eingeblendet. Es sind die Bewohner selbst, welche die Erklärungen übernehmen. Da ist zum Beispiel der junge indische Franziskaner Jay, der erst seit einem Monat für Katholiken in der Kirche Dienst tut: „Ich bewundere die anderen Glaubensgemeinschaften. Die Schönheit der Kirche drückt sich auch durch diese Vielfältigkeit aus: unterschiedliche Nationen, Liturgien, Traditionen. Ich möchte sie kennenlernen. Das ist nicht so leicht. Ich versuche wenigstens, „good morning“ zu sagen, „buon giorno“. Und mit den anderen zu sprechen. Aber ich bin nicht immer erfolgreich.“
Aus 140 Stunden Bildmaterial hat Schomerus so ein neunzigminütiges, facettenreiches Bild vom heiligsten Ort der Christenheit zusammengepuzzelt. Der Film „Im Haus meines Vaters sind viele Wohnungen“ von Hajo Schomerus kommt am 25. März in mehreren deutschen Städten in die Kinos.

(rv 19.03.2010 gf/pr)








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