2010-03-19 10:04:15

D: Evangelische Kirche klärt auf


Die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau geht möglichen Fällen sexuellen Missbrauchs nach. Der Fall eines Pfarrers in Friedrichsdorf müsse als gesichert angesehen werden, teilte die Landeskirche am Donnerstag in Darmstadt mit. Die Kirchenleitung habe die Staatsanwaltschaft eingeschaltet und gegen den Pfarrer ein Disziplinarverfahren eröffnet. Auch gegen einen Kirchenmusiker und einen ehrenamtlichen Kindergottesdienst-Helfer seien Vorwürfe erhoben worden, in den 1980er Jahren Abhängige sexuell missbraucht zu haben. Man stehe im Kontakt mit damaligen Opfern, hieß es weiter. Kirchenpräsident Volker Jung äußerte sich „erschüttert“. „Wir drücken insbesondere gegenüber den Opfern unser Bedauern aus“, sagte Jung. Er versicherte, die evangelische Kirche in Hessen und Nassau werde alles ihr Mögliche tun, um die Vorgänge aufzuklären und für die Zukunft derartiges zu verhindern.
Als Konsequenz aus den Missbrauchsfällen will das Land Hessen alle 33 Internatsschulen im Bundesland überprüfen. Die Schulleitungen würden zudem aufgefordert, über mögliche sexuelle Übergriffe der letzten Jahre und eigene Massnahmen dagegen zu berichten. Kultusministerin Dorothea Henzler will auch das Schulgesetz ändern. Nach Medienberichten plädiert sie für eine Anzeigepflicht bei Verdacht auf Missbrauch und für die Abschaffung schulinterner Regelungen.

Unterdessen teilt der Orden der Salesianer Don Boscos mit, er untersuche Missbrauchsvorwürfe aus den siebziger Jahren gegen einen Ordensbruder. Ein Vorfall in der Jugendbildungsstätte „Haus Don Bosco“ im niedersächsischen Calhorn werde derzeit untersucht, teilte Ordenssprecherin Gabriele Merk am Donnerstag mit. Nach Medienberichten wurde der Ordensbruder vor 32 Jahren bei zwei Jugendlichen übergriffig.

(kipa/faz 19.03.2010)







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