Ein wegen sexuellen Missbrauchs verurteilter Priester war im Bistum Fulda weiterhin
in der Pfarreiarbeit tätig. Das bestätigt das Bistum. Der 66-Jährige durfte eigentlich
nicht mehr mit Kindern arbeiten und sei auch schon im Ruhestand, doch wurde er in
einem Pastoralverband bei Kassel weiterhin als Vertreter für Ortspfarrer eingesetzt
und durfte auch Messen halten. Bischof Heinz Josef Algermissen hat Fehler der Kirche
eingeräumt und will den Geistlichen suspendieren. Der betroffene Priester war bis
1996 Pfarrer einer Gemeinde; in dieser Zeit kam es zu sexuellen Übergriffen des Geistlichen
auf Jugendliche. Nach einer Verurteilung durch das Amtsgericht Bad Hersfeld in zwei
Fällen machte er eine Therapie und einen Alkoholentzug; danach war er in Weimar als
Gefängnisseelsorger und Hilfsgeistlicher tätig. Auch aus dieser Zeit gibt es Missbrauchsvorwürfe,
die Ermittlungen wurden aber eingestellt. Wegen der Vorwürfe sei der Priester aber
in den Ruhestand versetzt worden, so der Bistumssprecher.