2010-03-18 11:24:35

Freiwillige Zivildienstverlängerung... und alle profitieren


RealAudioMP3 Die CDU will es Zivildienstleistenden ermöglichen, ihren Dienst freiwillig um 6 Monate zu verlängern. Das begrüßen die deutschen Wohlfahrtsverbände. Besonders, weil der reguläre Zivildienst künftig nicht mehr auf neun, sondern lediglich auf sechs Monate ausgelegt sein wird – so will das der Koalitionsvertrag. Auch die Caritas, die viele Zivildienstleistende beschäftigt, begrüßt das Vorhaben der CDU. Der Pressesprecher des Caritasverbandes in Köln, Alfred Hovestädt, benennt gegenüber dem Kölner Domradio mögliche Vorteile für die Hilfswerke:

„Es geht ja nicht darum, die Standardversorgung von alten, behinderten oder kranken Menschen zu gewährleisten, sondern darum, dass man zusätzliche Angebote schafft. Da liegt die Aufgabe der Zivildienstleistenden. Wenn man mit Menschen zu tun hat, dann hat das immer auch mit Beziehungen zu tun: Wenn die Beziehungen wachsen können, dann ist das gut für die Aufgaben, die die Zivildienstleistenden übernehmen. Zum Beispiel in der individuellen Schwerstbehindertenbetreuung. Da kümmern sich die Zivis um betroffene Kinder, begleiten sie bei ihrer Freizeitgestaltung und gehen mit ihnen in die Kindergärten und Schulen hinein. Und da entwickelt sich natürlich eine Beziehung.“

Dieser Beziehung verleihe eine Ausdehnung des Dienstes auf zwölf Monate eine spürbar größere Stabilität, merkt Hovestädt an. Aber auch die Situation der Zivildienstleisleistenden selbst verbessere sich durch eine Neuregelung:

„Bei neun Monaten Zivildienst ist es so, dass sich für die Zivildienstleistenden eine biographische Lücke auftut. Man ist dann irdendwann im Frühjahr eines Jahres fertig. Und bis zum Beginn der Ausbildung oder eines Studiums ergeben sich stets einige Monate, wo Zivildienstleistende nicht recht wissen, wie sie diese Lücke überbrücken können. Mit einer freiwilligen Verlängerung könnte dieses Problem gelöst werden. Und das ist umso notwendiger, wenn der Zivildienst auf sechs Monate gekürzt wird.“

 
Dabei sei es der Caritas ein Anliegen, dass die Verlängerung tatsächlich freiwillig erfolge und nicht schon zum Einstellungskriterium für Zivis werde. Die Finanzierung der freiwilligen Dienstzeit stellt sich der Pressesprecher so vor:

„Das ist eine ganz große Frage, gerade auch bei den anstehenden Kürzungen in den kommunalen Haushalten, von denen die Wohlfahrtsverbände sehr stark betroffen und an ihrer Grenze sind. Ich denke, es ist sinnvoll, die Finanzierungsbedingungen des regulären Zivildienstes bei einer freiwilligen Verlängerung beizubehalten. Und in diesem Sinne schlägt das auch die CDU vor: Das wäre ein Weg, mit dem die Wohlfahrtsverbände und hoffentlich auch die politischen Entscheidungsträger gut leben könnten, meine ich.“

(domradio 18.03.2010 vp)








All the contents on this site are copyrighted ©.