Die Kirche des Landes hat keinen Missbrauchs-Skandal wie in Deutschland – „nur einige
Einzelfälle“. Das sagt der Generalsekretär der französischen Bischofskonferenz, Antoine
Hérouard, in einem Interview, das jetzt auf der Homepage der Bischofskonferenz auftauchte.
Er wolle „in keiner Weise die Fälle verharmlosen“; doch habe der Konflikt zwischen
Staat und Kirche in Frankreich dazu geführt, „dass unsere Bildungs- und Schulangebote
gesellschaftlich eine viel geringere Rolle spielen als in anderen westlichen Gesellschaften“.
Außerdem habe die französische Kirche „schon früher als andere“ Maßnahmen gegen Missbrauch
ergriffen: Die Regel sei, „dass alle Fälle, von denen wir Kenntnis erhalten, sofort
angezeigt werden und dass die Schuldigen keine Arbeit mehr ausüben dürfen, bei der
sie irgendwie Kontakt zu Kindern haben“. Einen Zusammenhang zwischen Zölibat und Pädophilie
gebe es nicht: „Dennoch kann der Status des Zölibatären auf Personen anziehend wirken,
die eine verdrehte psychische Struktur haben und dadurch einfacher Zugang zu Kindern
und Jugendlichen erhalten.“ (la croix 18.03.2010 sk)