Erzbischof Robert Zollitsch nimmt Papst Benedikt in Schutz. An der „Mär vom schweigenden
Papst“ sei nichts dran, so der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz in einem
Beitrag für die Zeitung „Die Welt“. Er wisse vom Papst, „wie sehr ihn der Kindesmissbrauch
durch Priester erschüttert, gerade auch in Deutschland“. Benedikt habe sich schon
in der Vergangenheit deutlich zum Thema Missbrauch geäußert und brauche das nicht
„ständig“ zu wiederholen, so Zollitsch. Es sei oberflächlich und kurzsichtig zu meinen,
Benedikt müsse jetzt auch zum deutschen Problem Stellung nehmen, weil er ja Deutscher
sei: Es gebe „nicht den Papst für Deutschland und nicht den Papst für Spanien“, so
Erzbischof Zollitsch. „Es gibt nur den einen Papst für die weltweite Kirche.“ Daher
müsse Benedikt „klug abwägen, wann er wo und zu wem was in welcher Form sagt.“ So,
wie der Papst derzeit „für vieles herhalten“ müsse, werde von den Medien bald wohl
auch verlangt, Benedikt solle an einem Runden Tisch zum Thema Missbrauch teilnehmen.