2010-03-17 13:19:33

Nigeria: Es geht um Vieh, nicht um Glauben


„Wenn wir weiter von einem interreligiösen Konflikt sprechen, dann beschwören wir einen solchen herauf“. Mit diesen Worten warnt der Erzbischof von Jos, Ignatius Ayaum Kaigama, vor einer Eskalation im Konflikt zwischen verschiedenen Volksgruppen im Land und besonders in seiner Stadt. In der Nacht auf Mittwoch war es erneut zu Unruhen gekommen, bei denen zwölf Menschen ums Leben kamen. „Die Hirten aus dem Fulani-Volk glauben, dass die Einwohner des Dorfes für den Verlust eines Teils ihres Viehbestandes verantwortlich sind, und haben Rache geübt. Die Tatsche, dass es sich bei den Fulani um Muslime handelt und die Dorfbewohner größtenteils Christen sind, ist ein Zufall. Der wahre Grund für das Massaker ist der Viehdiebstahl“, so der Erzbischof zur vatikanischen Nachrichtenagentur Fides. Stattdessen betont er die wirtschaftlichen und politischen Ursachen des Konflikts. Erzbischof Kaigama zeigte sich besorgt, dass die Berichterstattung der internationalen Presse auf eine angeblich religiöse Auseinandersetzung ziele. Er betonte, dass die Medien stattdessen gebraucht würden, um über die Versöhnungsbemühungen zu berichten, die von allen, Christen wie Muslimen, unternommen würden.
(17.3.2010 Fides ord)








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