Der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Alois Glück, sieht
einen grundsätzlich neuen Umgang der katholischen Kirche mit dem Thema Missbrauch.
„Es ist ein Paradigmenwechsel im Gang“, sagte Glück am Mittwoch in Berlin. Das Opfer
und nicht mehr allein das Wohl der Kirche werde in den Mittelpunkt der Betrachtung
gestellt. Glück äußerte sich vor Abgeordneten des Bundestags bei einem Treffen des
„Kardinal-Höffner-Kreises“ innerhalb der Unionsfraktion. Diese Runde tagte zum ersten
Mal in dieser Legislaturperiode. Der neue Vorsitzende des Kreises, Familien-Staatssekretär
Hermann Kues (CDU), wandte sich dagegen, die katholische Kirche in der aktuellen Debatte
um Missbrauchsfälle an den Pranger zu stellen. „Dafür gibt es keine wirkliche Grundlage“,
erklärte er. Gleichwohl empfinde er das Bekanntwerden der Fälle als „Heimsuchung“
und mahnte Aufklärung an.