Offiziell ist der
Krieg in der Demokratischen Republik Kongo vorbei, doch die Menschen leben weiterhin
unter sehr schwierigen Bedingungen. Darauf macht Bischof Fridolin Ambongo im Gespräch
mit Radio Vatikan aufmerksam. Er ist Bischof von Bokungu-Ikela. Rebellengruppen bedrohen
weiterhin den Osten des Landes. Doch einige Bürger wagen sich an die Herkulesaufgabe
des Wiederaufbaus, so der Oberhirte.
„Niemand spricht darüber. Man nimmt
den Kongo nur dann wahr, wenn die internationalen Medien das wollen. Das ist traurig
und enttäuschend. Man könnte doch zum Beispiel über die kleinen Verbesserungen sprechen,
die es hier gibt. Man kann berichten, dass einige Menschen wieder zurück in ihre Dörfer
gehen.“
Die humanitäre Lage in der Demokratischen Republik Kongo im Zentrum
Afrikas bleibt angespannt. Nach Angaben der Vereinten Nationen gelten mehr als zwei
Millionen Menschen als binnenvertrieben.
„Wir Bischöfe haben daher eine
klare Botschaft an die internationale Gemeinschaft: Die Menschen hier haben nichts
oder nur sehr wenig. Wir brauchen Infrastrukturen, denn wir möchten selber unsere
Zukunft gestalten. Was uns am meisten Angst bereitet, ist der Hunger und infolgedessen
die Krankheiten.“
Konkrete Hilfe aus Deutschland fehlt nicht: Für die Notversorgung
von Flüchtlingen und Binnenvertriebenen im Kongo stellt das Deutsche Auswärtige Amt
zusätzliche 1,6 Millionen Euro zur Verfügung. Das wurde an diesem Montag in Berlin
bekannt. Die Mittel ermöglichen die Notunterbringung und medizinische Versorgung für
Flüchtlinge, die nach bewaffneten Konflikten ihre Dörfer und Wohngebiete verlassen
haben. Die deutschen Nicht-Regierungsorganisationen Caritas, Ärzte ohne Grenzen und
Johanniter Unfallhilfe setzen mit diesen Mitteln Projekte um, aufgrund der nur schwer
erreichbaren Gebiete und angespannten Sicherheitslage mit erheblichen Risiken. Im
Januar 2010 hatte das Auswärtige Amt bereits 500.000 Euro für humanitäre Projekte
im Kongo bereitgestellt.