2010-03-14 13:09:07

Vatikan: Priesterliche Identität gestärkt


RealAudioMP3 Eine positive Bilanz zieht der Vatikan nach dem Kongress über das Priestertum, der am vergangenen Freitag endete. Organisiert wurde die Tagung an der Päpstlichen Lateranuniversität, an der zahlreiche Kardinäle, Bischöfe, Seminaristen und Laien teilnahmen, von der Kleruskongregation. Wir haben mit ihrem Sekretär gesprochen, Erzbischof Mauro Piacenza:

„Der Fokus lag auf der Identität des Priesters und auf den Fragen, die damit zusammenhängen: Besonders darauf, dass kein Widerspruch entstehen darf in einer immer chaotischeren Welt mit immer weniger Priestern und immer höheren Ansprüche. Es besteht immer die Gefahr eines gewissen Aktionismus, sodass man das Wesentliche aus den Augen verliert. Deswegen ist vor allem die priesterliche Ontologie betont worden und die Notwendigkeit, Spiritualität und missionarische Aktion miteinander zu verbinden. Der priesterliche Dienst ist eine Folge jener Identität, die christologisch begründet ist.“ 
Der Zölibat, der in diesen Tagen ganz besonders in die Schusslinie geraten ist, sei ein Geschenk Gottes, so Piacenza:

„Für mich ist der Zölibat in die Logik der priesterlichen Ontologie eingebunden. Deswegen ist er nicht so sehr eine Kirchendisziplin, das zwar auch, sondern vielmehr die Folge einer inneren Wirklichkeit. Alle, die den Sinn des Zölibats verstehen wollen, lade ich ein, ihn vom Glauben her zu lesen, vom Glauben an Jesus Christus und der Leidenschaft für die Mission her, dann versteht man ihn.“ 
Es könne kein Priestertum „light“ geben.

„Ich glaube wir brauchen ein totales Eintauchen in die Radikalität des Evangeliums, und ich muss sagen, das fällt den jungen Generationen nicht schwer. Die jungen Menschen, die in unsere Seminarien und Orden eintreten, sind großherzig, weil sie vom Blick des Herrn berührt worden sind. Wir dürfen sie in ihrem Großmut dann in der Ausbildung nicht enttäuschen, indem wir das Niveau banalisieren aus falscher Rücksicht auf die moderne Welt. Das wird der modernen Welt nicht gerecht, und wir würden die jungen Menschen nur enttäuschen. Wir müssen ihnen die Substanz bieten, die sie suchen.“
 
(rv 14.03.2010 mc)







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