2010-03-14 13:42:01

Papst besucht Lutheraner


RealAudioMP3 Am Sonntagnachmittag besucht Papst Benedikt XVI. die lutherische Gemeinde in Rom. Die Begegnung knüpft an den Besuch seines Vorgängers Johannes Pauls II. im Jahr 1983 an, dem ersten Besuch eines Papstes in einer lutherischen Kirche überhaupt. Aber es geht nicht nur um eine historische Reminiszenz, meint Mons. Matthias Türk, der im Päpstlichen Einheitsrat für die Protestanten zuständig ist

„Der Besuch ist motiviert aus unserem gemeinsamen ökumenischen Weg heraus, der den Papst dazu führt, Kontakt zu suchen in Gemeinschaft und Gebet mit der evangelisch-lutherischen Gemeinde hier in Rom. Die Gemeinde hier steht ja in einem weiteren Kontext, sie ist Mitglied der italienisch-lutherischen Kirche, die in enger Verbindung mit der evangelischen Kirche in Deutschland steht und außerdem Mitglied im Lutherischen Weltbund ist. Von daher hat ein Papstbesuch immer eine überregionale Bedeutung, weil der Papst für die Einheit der katholischen Weltkirche steht. Es geht also darum, die Schritte, die wir bisher gemeinsam unternehmen konnten zu verstärken, zu intensivieren auf der Ebene des Gebetes, der persönlichen Begegnung und auch des theologischen Dialogs.“
 
Bei vielen unvergessen ist die Diskussion zwischen Kardinal Ratzinger und Bischof Wolfgang Huber, dem damaligen Ratsvorsitzenden der EKD in der lutherischen Gemeinde in Rom im Jahre 1998, also genau ein Jahr vor der Unterzeichnung der Gemeinsamen Erklärung zur Rechtfertigungslehre.
„Es gab Widerstände gegen die Unterzeichnung der gemeinsamen Erklärung, und beide wollten engagiert mit diesem Gespräch in der Öffentlichkeit zu deren Lösung beitragen. Es geht ja um die Frage, wie Gott den Menschen erlöst, oder „rechtfertigt“, wie Paulus sagt. Hier haben Katholiken und Lutheraner wesentlich mehr gemeinsam, als bisher im theologischen Gespräch aufschien. Das zu verdeutlichen war das Anliegen des damaligen Podiumsgespräches. Bei vielen ist es in guter Erinnerung geblieben, und es hat meines Erachtens einen wichtigen Beitrag geliefert, dass ein Jahr später tatsächlich die Gemeinsame Erklärung feierlich in Augsburg unterzeichnet werden konnte.“ 
(rv 14.03.2010 mc)
 







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