2010-03-14 12:11:22

Angelus: Gott schenkt Versöhnung


RealAudioMP3 Beim Angelusgebet auf dem Petersplatz hat Papst Benedikt das Gleichnis vom Verlorenen Sohn in den Mittelpunkt seiner Ansprache gestellt. Dieses Evangelium könne als ein Bild vom geistlichen Wachsen des Menschen verstanden werden:

„Gott ist treu und liebt den Menschen, selbst wenn dieser sich von ihm entfernt und sich dadurch selber fremd wird. In Jesus Christus schenkt Gott der Welt die Versöhnung, damit eine neue Schöpfung werde. Wir alle brauchen diese Versöhnung. Und wenn wir dieses große Geschenk annehmen, können auch wir die Botschaft der Treue und Liebe Gottes, der uns allen wie ein barmherziger Vater entgegenkommt, weiter tragen. Von Herzen wünsche ich euch einen gesegneten vierten Fastensonntag.“
 
Die Fastenzeit lade dazu ein, in der Reue über die Sünden zu wachsen und Gottes Barmherzigkeit neu zu erfahren. Die Vergebung Gottes sei „größer als unser Elend, aber auch größer als unsere Gerechtigkeit“. Der Papst äußerte sich nicht zur aktuellen Missbrauchsdebatte, worüber zuvor in zahlreichen Medienberichten spekuliert worden war.

Das biblische Gleichnis vom verlorenen Sohn habe die Kraft, von Gott zu sprechen und uns sein Antlitz zu zeigen, ja sogar sein Herz. Seitdem Jesus uns vom barmherzigen Vater Kunde gebracht hat, sei nichts mehr wie vorher. Jetzt kennen wir Gott: Er ist unser Vater, der uns aus Liebe zur Freiheit erschaffen hat und uns ausgestattet hat mit einem Gewissen; der leidet, wenn wir verloren gehen und der sich freut, wenn wir wiederkehren. In der Beziehung des Sohnes mit dem Vater könne man auch die Entwicklungsstufen der Beziehung des Menschen zu Gott erkennen.

Es gebe die Phase der Kindheit: die Religiosität sei vor allem von Bedürfnis und Abhängigkeit geprägt. Dann will der Mensch sich von dieser Unterwerfung befreien und erwachsen werden im Glauben, auf Gott verzichten zu können. Dies sei eine Phase, die zum Atheismus führen könne. Aber das verdecke nicht selten die Notwendigkeit, das wahre Ansicht Gottes zu suchen. Zu unserem Glück lasse es Gott nie an seiner Treue zu uns fehlen; und selbst wenn wir uns von ihm entfernen, geht er uns nach in Liebe, vergibt uns unsere Fehler und ruft uns zurück zu sich, so der Papst „Nur wenn man sich von einer bedingungslosen Liebe geliebt weiß und Vergebung erfährt, treten wir endlich ein in Verhältnis mit Gott, das geprägt ist von wahrer Sohnschaft und Freiheit.“

(rv 14.03.2010 mc)







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