2010-03-13 11:56:09

D: ZdK-Chef fordert Wandel in der Kirche


Der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Alois Glück, rechnet angesichts der Missbrauchsfälle mit einem grundlegenden Wandel in der Kirche. Wer dem Schutz der Opfer nicht oberste Priorität einräume, gefährde weiter die Glaubwürdigkeit der Kirche, sagte Glück der „Süddeutschen Zeitung“ (Samstag). Dabei sehe er eine Krise der Institution, aber keine Krise des Glaubens. Der Zdk-Präsident plädierte auch für ein Nachdenken über die Zölibatspflicht für Priester. Glück bezeichnete die jetzt bekanntgewordenen Fälle von Gewalt und sexuellem Missbrauch als „schwerste Belastung“ der katholischen Kirche. „Das Ganze ist ein Albtraum“, meinte er. Eine der Konsequenzen sei es, „dass wir nun endlich wieder den Menschen im Mittelpunkt sehen“. Für viele sei es bisher das oberste Gebot gewesen, das Ansehen der Kirche und ihre Glaubwürdigkeit zu schützen, kritisierte Glück. Damit seien die Opfer in ihrem Leid nachrangig geworden. Glück sprach sich auch für ein Nachdenken über die Zölibatspflicht aus. Er bezeichnete es als gangbaren Weg, dem Priester zu überlassen, ob er sich für ein eheloses Leben entscheiden wolle. Die Aussage, dass eine Verpflichtung zum Zölibat zwangsläufig eine negative Auswahl beim Kirchenpersonal zur Folge habe, widersprach der ZdK-Präsident jedoch entschieden. „Dies wäre eine pauschale Diffamierung.“ Die jetzige Debatte dürfe nicht allein auf den Zölibat und auf geistliche Berufe reduziert werden.

(pm/kna 13.03.2010 mg)







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