„Mit Abscheu und Fassungslosigkeit“ hat der Bund der Deutschen Katholischen Jugend
(BDKJ) auf die Vorfälle von sexuellem Missbrauch in kirchlichen Einrichtungen Deutschlands
reagiert. Der Bundesvorstand beklagte am Freitag in Düsseldorf eine „Pervertierung
des kirchlichen und schulischen Schutzraumes und das widerwärtige Ausnutzen der besonderen
Beziehung als Seelsorger und Seelsorgerin, Lehrer und Lehrerin zu jungen Menschen“.
Der Bundesvorsitzende Dirk Tänzler verwies zugleich darauf, dass die Präventionsarbeit
schon lange zur Arbeit der katholischen Jugendverbände gehöre. „Die katholischen Jugendverbände
sind seit 20 Jahren an dem Thema dran. Wir haben Interventionspläne, Verhaltenskodizes
und Arbeitshilfen zum Thema entwickelt und wenden diese an“, sagte er. Der BDKJ wehre
sich deshalb gegen „den Generalverdacht, dass Leiter und andere Verantwortliche, die
im Rahmen von Kirche mit Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen arbeiten, als
potenzielle Täter wahrgenommen werden.“ Der BDKJ-Bundesvorstand richtete eine Arbeitsgruppe
zu dem Thema ein. Der Dachverband von 16 katholischen Jugendverbänden stehe im Kontakt
mit den Mitglieds- und Diözesanverbänden sowie anderen kirchlichen Organisationen,
um im Fall von Missbrauch eine im Sinne der Opfer zügige und transparente Kommunikation
aller Betroffenen zu unterstützen.