Die europäischen Kirchenführer warnen vor einem Werteverfall in Europa. Es geben Tendenzen,
die „die Rolle der Religion, das Leben, die konventionelle Familie und selbst die
Identität des Einzelnen“ in Frage stellten. Das erklärte das gemeinsame Komitee des
Rates der Europäischen Bischofskonferenzen (CCEE) und der Konferenz Europäischer Kirchen
(KEK) am Donnerstag zum Abschluss seiner Sitzung in Istanbul. Konkret benannten die
Kirchenführer die durch die EU-Antidiskriminierungsrichtlinie angestoßenen Gesetzesvorhaben
in den Mitgliedsstaaten. Diese könnten gravierende Folgen für die Existenz und die
Arbeit kirchlicher Institutionen haben. Die Gesetze sollen Benachteiligungen wegen
Alters, sexueller Orientierung, Behinderungen und der Religionszugehörigkeit auch
über den Arbeitsmarkt hinaus bekämpfen. Die Kirchenvertreter fürchten, beispielsweise
bei der Einstellungspraxis künftig auch Angehörige anderer Religionsgemeinschaften
berücksichtigen zu müssen.