Bundestagsvizepräsident Wolfgang Thierse (SPD) hat Papst Benedikt XVI. zur Entschuldigung
bei den Opfern sexuellen Missbrauchs in kirchlichen Einrichtungen aufgefordert. „Eine
solche Geste sei mehr wert als einige tausend Euro Entschädigungszahlungen“, sagte
er am Freitag im RBB-Inforadio. Es wäre angemessen, wenn der Papst „für die katholische
Kirche, für die Übeltäter in katholischen Einrichtungen in Deutschland, ein öffentliches
Wort des Bedauerns und der Bitte um Entschuldigung ausspricht“. Eine materielle Anerkennung
könne es zwar auch geben. Den Opfern würde es aber viel mehr Genugtuung verschaffen,
wenn wirklich aufgeklärt und Konsequenzen gezogen würden, so Thierse. Der SPD-Politiker
gehört auch dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) an.