Bei sexuellem Missbrauch könne es nur den Weg der Wahrheit geben und es sei absolut
notwendig, die Opfer an die erste Stelle zu stellen. Das hat Kardinal Christoph Schönborn
in der aktuellen Ausgabe von „thema kirche“, dem Mitarbeitermagazin der Erzdiözese
Wien, unterstrichen. Zugleich äußerte der Wiener Erzbischof Verständnis dafür, dass
viele Kirchenmitarbeiter frustriert über die zuletzt gehäuften Anlassfälle seien,
für die sie nichts könnten. Schönborn trat auch dafür ein, nach den Ursachen sexuellen
Missbrauchs zu fragen. Über mögliche Ursachen schreibt der Kardinal wörtlich: „Dazu
gehört die Frage der Priestererziehung genauso wie die Frage nach dem, was in der
68er-Generation mit der 'sexuellen Revolution' geschehen ist. Dazu gehört das Thema
Zölibat genauso wie das Thema Persönlichkeitsentwicklung. Und dazu gehört eine große
Portion Ehrlichkeit, in der Kirche, aber auch in der Gesellschaft.“