2010-03-08 11:41:50

Israel: Denkmalpflege stösst auf erbitterte Proteste


Erst die Patriarchengräber in Hebron, dann der Tempelberg und jetzt die „Davids-Stadt“ in Ostjerusalem: Seit gut zwei Wochen stehen diese biblischen Stätten des Heiligen Landes im Brennpunkt. Den drei Orten ist gemeinsam, dass sie für Juden grosse religiöse Bedeutung haben – jedoch seit Jahrhunderten von Palästinensern bewohnt oder als muslimische heilige Stätten verehrt werden. Und dass sie schon früher immer wieder Herd von Unruhen waren. Ausgelöst wurde die letzte Serie palästinensischer Proteste, weil die israelischen Behörden die Hebroner Patriarchengräber sowie das Bethlehemer Rachelsgrab zum „nationalen israelischen Erbe“ erklärten. Die Regierung begründet den Beschluss damit, dass die Gräber der Erzväter Abraham, Isaak und Jakob sowie das Grab von Jakobs Lieblingsfrau Rachel selbstverständlich jüdisches Erbe seien und Israel darum für den Erhalt Verantwortung zu tragen habe. Dem Sturm der Empörung in der arabischen Welt wie den tagelangen palästinensischen Demonstrationen in Hebron begegnet Regierungschef Benjamin Netanjahu mit Unverständnis: Die Religionsfreiheit werde gewahrt, von den geplanten Renovierungen würden auch Muslime profitieren. Doch auch im westlichen Ausland ist man besorgt: Die Vereinten Nationen wie auch die USA geisselten das israelische Vorgehen als kontraproduktiv. Von kirchlicher Seite meldete sich der Lateinische Patriarch von Jerusalem, Fouad Twal, kritisch zu Wort. Er bezeichnete den israelischen Schritt in Interviews als schwerwiegend und forderte das Ausland auf, sich der Sache anzunehmen.
(kipa 08.03.2010 sk)







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