Das Bistum Augsburg hat einen Verdachtsfall auf Kindesmissbrauch aus dem Jahre 1999
neu aufgerollt. Aufgrund aktueller Hinweise hat es den betroffenen Priester veranlasst,
unverzüglich die Augsburger Staatsanwaltschaft zur weiteren Aufklärung einzuschalten.
Das steht in einer Presseerklärung des Bistums von diesem Montag. Im Jahre 1999 habe
das Bistum Hinweise von Eltern erhalten, die sich auf moralisch fragwürdige Verhaltensweisen
eines Gemeindepfarrers gegenüber Kindern bezogen. Die Eltern der Kinder hatten das
Bischöfliche Ordinariat allerdings ausdrücklich gebeten, im Interesse ihrer Kinder
kein öffentliches Aufsehen zu erregen und von einer Strafanzeige abzusehen. Gleichzeitig
baten die Eltern aber nach Darstellung des Bistums um disziplinarische Maßnahmen gegen
den Pfarrer. Der beschuldigte Pfarrer habe seinerzeit bestritten, dass sein Verhalten
gegenüber Kindern und Jugendlichen jemals die Schwelle des moralisch oder rechtlich
Erlaubten verletzt habe. Dennoch sei er von seiner Pfarrstelle abberufen worden. Am
Freitag legte das Bistum ihm nun die Selbstanzeige nahe; sonst werde das Bistum selbst
die Staatsanwaltschaft einschalten.