Ein Gericht in der ägyptischen Stadt Assiut hat vier Muslime freigesprochen, die wegen
des Mordes an einem 61 Jahre alten Christen angeklagt waren. Nach Angaben der Internationalen
Gesellschaft für Menschenrechte weigerte sich der Richter, die Aussagen von Belastungszeugen
zu berücksichtigen. Tatmotiv für den Mord an Farouk Attallah im vergangenen Oktober
war eine Beziehung zwischen seinem Sohn und einem muslimischen Mädchen. Nachdem es
vier Mitgliedern der Familie des Mädchens nicht gelang, den geflohenen Sohn ausfindig
zu machen, sollen sie statt seiner den Vater ermordet haben. Die Mörder feuerten 31
Kugeln auf den Kopf des Opfers ab, bevor sie ihn auf einem belebten Dorfmarktplatz
enthaupteten. Der tote Körper wurde dann, begleitet von Siegesrufen, durch die Straße
gezogen. Die Verhaftung der Täter am 24. Oktober 2009 entfachte gewalttätige Ausschreitungen
muslimischer Ägypter gegen die Kopten des Dorfes. In Ägypten sind bis zu 10 Prozent
der Einwohner Christen. Sie werden in Gesellschaft, Beruf und kulturellem Leben häufig
diskriminiert. Immer wieder kommt es auch zu gewaltsamen Übergriffen. (zenit 07.03.2010
sk)