2010-03-06 10:07:23

Österreich: „Kunst kann falschen Schein entlarven“


Eine Kunst, die provoziert oder dekonstruiert, kann hilfreich sein. Das hat der Grazer Bischof, Egon Kapellari, bei der Eröffnung eines Kulturzentrums der Minoriten in Graz betont. Kunst habe eine emanzipatorische Funktion und könne „Fesseln von Gefangenschaft lösen“ Auch leiste die Kunst Widerstand gegen die Banalität des Daseins, insofern sie jene Breschen wahrnehme und interpretiere, die einerseits der Schmerz und andererseits das Schöne immer neu in den Horizont der Banalität schlügen. Gleichzeitig bestehe aber auch die Möglichkeit, dass Kunst in destruktive Inhumanität umschlage, warnte der Bischof. Kunst sei nicht davor geschützt, von inhumanen Kräften missbraucht zu werden. Kapellari erinnerte daran, dass auch in der Kunst immer wieder die Frage nach Gott und Göttern zum Thema gemacht werde. Gegenwärtig seien gerade zu Gewalt bereite Religionsfanatiker ein Impuls für die Beschäftigung von Künstlern mit der Frage nach Gott. Kunst könne einer religiösen Pathologie den Spiegel vorhalten, so der Bischof.

(kap 06.03.2010 ds)








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