Zollitsch: „In Sachen Missbrauch mit dem Papst einig“
Wenn der Vorsitzende
der Deutschen Bischofskonferenz, Robert Zollitsch, an diesem Wochenende zur Audienz
beim Papst aufbricht, reist er mit schwerem Gepäck: Zollitsch wird dabei den Papst
vor allem über die Ergebnisse der intensiven Versammlung der Deutschen Bischöfe in
Freiburg informieren. Bei der Audienz wird aber vor allem das Thema sexueller Missbrauch
eine Rolle spielen. „Ich werde vor allem dem Heiligen Vater die Grüße der Vollversammlung
überbringen und auch ihm unsere Solidarität versichern. Und ich werde ihm dann auch
persönlich sagen, wie wir uns der Frage der Missbrauchsfälle angenommen haben, was
wir beschlossen haben, wie wir nach vorne schauen, um das aufzuarbeiten. Und ich werde
ihn auch informieren über das, was uns sehr beschäftigt hat: nämlich wie gehen wir
um mit der alternden Gesellschaft? Welche Zeichen wollen wir setzen für diese Menschen?
Und auch, wie wir in die Zukunft blicken im Blick auf die Präsenz der Kirche in der
Gesellschaft bei uns. Das sind Schwerpunktthemen. Aber ich werde auch über die große
Sorge des Priesternachwuchses mit dem Heiligen Vater sprechen, um einfach ihn wissen
zu lassen, welche Themen uns in Deutschland besonders bewegen.“ Schon vor
seiner Reise nach Rom sieht Zollitsch im Vatikan die nötige Sensibilität für das Thema
„Missbrauch“. Der Papst habe es auch bei Fällen in anderen Ländern bezüglich seiner
Haltung nicht an Deutlichkeit fehlen lassen.
„Papst Benedikt hat sich selber
ja der Situation in den USA angenommen, auch jetzt in Irland. Ich bin überzeugt, dass
das, was wir beschlossen haben, in die richtige Richtung weist und dass wir ganz klar
sagen, dass das ein furchtbares Verbrechen ist. Da sind wir uns mit dem Heiligen Vater
einig. Ich bin überzeugt, das, was wir nun beschlossen haben, wird nicht nur seine
Zustimmung finden, sondern es wird ihm auch seine Situation erleichtern.“ (rv/ebo
freiburg 06.03.2010 ds)