D: Weitere Missbrauchsfälle in katholischer Kirche
Im Missbrauchsskandal der katholischen Kirche sind weitere Fälle bekannt geworden.
Die bayerischen Kapuziner machten am Donnerstag in München sexuelle Übergriffe eines
Mitbruders öffentlich. Wie Provinzial Pater Josef Mittermaier mitteilte, wurden 1984/85
im damaligen Studienseminar der Kapuziner im oberbayerischen Burghausen bei Altötting
Jugendliche durch den Seminardirektor missbraucht. Der Limburger Bischof Franz-Peter
Tebartz-van Elst berichtete über aktuell bekannt gewordene Vorwürfe gegen fünf Priester.
Von ihnen seien drei verstorben. Im Falle des Kapuzinerpaters gab es laut Mittermaier
eine „interne Klärung“ mit Betroffenen, Eltern und der Provinzleitung, wobei sich
die Beschuldigungen erhärtet hätten. Der Pater sei 1985 als Krankenhausseelsorger
nach München versetzt worden. Von 1989 bis 2009 sei er Wallfahrtsseelsorger in Würzburg
gewesen. Der Missbrauchsfall sei 1991 juristisch verfolgt worden. Zu diesem Zeitpunkt
seien die Taten schon verjährt gewesen. Nach dem Ermittlungsverfahren habe der Orden
die Bistümer München, Passau und Würzburg informiert. Zudem habe er sich mit der vatikanischen
Glaubenskongregation in Verbindung gesetzt. Von dort sei verfügt worden, dass der
Kapuziner nicht in der Kinder- und Jugendarbeit eingesetzt werde und keine Beichtgespräche
führen dürfe. Zudem seien ihm therapeutische Maßnahmen auferlegt worden.