Brasilien: Kirche warnt vor überfüllten Gefängnissen
Die Kirche kritisiert die Zustände in den Gefängnissen Brasiliens als inhuman. Viele
Insassen litten unter einer chronischen Überbelegung sowie ungenügenden hygienischen
Bedingungen in den Haftanstalten, berichten Medien unter Berufung auf Erklärungen
von Kirchenvertretern und Nichtregierungsorganisationen. Zugleich warnen Seelsorger
und Menschenrechtsaktivisten davor, die Haftanstalten einfach zu vergrößern. Vielmehr
müsse die Regierung verstärkt in Erziehung und Sozialprogramme investieren, um der
steigenden Gewalt in der Gesellschaft vorzubeugen. – Für die rund 470.000 Gefangenen
gibt es laut einer Statistik aus dem Jahr 2009 lediglich knapp 300.000 Plätze. Manche
Gefängnisse weisen demnach eine Überbelegung von bis zu 300 Prozent auf, nicht selten
leben bis zu 50 Gefangene in 20 Quadratmeter großen Zellen. In manchen Gefängnissen
ist die Wasserversorgung auf lediglich drei Stunden pro Tag beschränkt.