2010-03-04 09:29:49

Chile: Umfangreicher Hilfseinsatz


RealAudioMP3 Kirchliche Hilfswerke bereiten sich auf einen umfangreichen Hilfseinsatz für Chile vor. Nach dem Erbeben der Stärke 8,8 am Wochenende sprechen chilenische Behörden inzwischen von mehr als 800 Toten, viele gelten noch als vermisst. Das Hauptproblem sei, angesichts zerstörter Straßen, Brücken und Flughäfen die Hilfe zu den Opfern zu bringen, sagte Staatspräsidentin Michelle Bachelet am Mittwoch. Das bestätigt uns auch Pater Modesto Venturini in Chile. Er befindet sich in der zerstörten Stadt Talca etwa 250 Kilometer südlich der Hauptstadt Santiago.

„Ich habe viele zerstörte Kirchen gesehen. Viele alte Häuser waren aus Lehm. Die sind jetzt alle zermalmt. Die Schwierigkeiten bestehen also einerseits darin, dass man nicht zu den Opfern hingehen kann, weil die Zugangswege nicht passierbar sind. Und andererseits wissen viele Erdbebenopfer selber nicht, wohin sie gehen sollen. Wir sind Missionare der Kongregation der Heiligen Familie Nazareths und führen zwei Schulen in Talca. Uns zerbricht das Herz, wenn wir jetzt auch noch mit ansehen müssen, wie hier geplündert wird.“

Das Militär gehe aber mit harter Hand gegen Plünderer vor, so Pater Venturini.

„Doch vorerst müssen wir alles dafür tun, dass die Menschen hier Nahrung bekommen. Das scheint mir das Hauptproblem zu sein. Wir sind als Gläubige nicht pessimistisch. Es gibt ohne Zweifel Schwierigkeiten, mit denen wir uns auseinandersetzen müssen, aber wenn wir gemeinsam den Wiederaufbau angehen, dann bin ich sehr zuversichtlich, dass wir etwas Positives bewirken können.“

In Chiles Hauptstadt Santiago de Chile haben Mitarbeiter des weltweiten katholischen Hilfswerks "Kirche in Not" inzwischen mit der Hilfe für die Erdbebenopfer im Land begonnen. Das chilenische Büro des Hilfswerks hat das Erdbeben den Angaben zufolge ohne Schäden überstanden, schreibt das Hilfswerk in einer Medienmitteilung vom Mittwoch.

Die Kirche in Chile hat durch das verheerende Erdbeben am vergangenen Samstag vor allem große Sachschäden an ihren Gebäuden erlitten. Der Vorsitzende der chilenischen Bischofskonferenz und Bischof von Rancagua, Monsignore Alejandro Goic Karmelic berichtete, allein in seiner etwa 300 Kilometer vom Epizentrum entfernten Diözese seien mehr als 90 Prozent der über 750 Kirchen und Kapellen entweder zerstört oder schwer beschädigt.

(rv/ap/zenit 04.03.2010 mg)







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