Papst: Lob für Chopin, Nostalgie für seine Theologen-Jahre
Etwa 8.000 Menschen
haben an diesem Mittwoch die Generalaudienz von Benedikt XVI. besucht. Der Papst würdigte
u.a. Frédéric Chopin zu dessen 200. Geburtstag: Der polnische Komponist habe mit seiner
Musik Großes für Europas Kultur geleistet, er könne Menschen helfen, Gott näherzukommen.
Für die Besucher aus dem deutschsprachigen Raum beschäftigte sich Benedikt mit einem
Heiligen des 13. Jahrhunderts. „Wenn ich bei der heutigen Katechese über den heiligen
Bonaventura spreche, so tue ich dies nicht ohne eine gewisse Nostalgie. Dieser Heilige
ist mir im Studium und zu Beginn meiner wissenschaftlichen Tätigkeit ein hochgeschätztes
Vorbild und ein Begleiter geworden, dem ich Wesentliches für meine geistliche Prägung
verdanke...“
Bonaventura wurde um 1217 in Bagnoregio etwa 80 km nördlich von
Rom geboren. Bei seinem Studium in Paris begegnete er den Franziskanerbrüdern, die
auch als Professoren an der Universität wirkten.
„Er war von ihrem Glaubenseifer
und ihrer Bedürfnislosigkeit so fasziniert, daß er selbst in diesen Orden eintrat.
Er hatte im Laufe seines Lebens hohe Ämter inne, er wurde selbst Professor in Paris,
dann Generalminister seines Ordens und schließlich Kardinal. Bei allem blieb er dem
Armutsideal seines Ordens verpflichtet. Die Leuchtkraft der Kirche, das war seine
tiefe Überzeugung, gründet in der Berufungstreue gerade jener Söhne und Töchter, die
nicht nur die Gebote Gottes in die Tat umsetzen, sondern durch ein Leben in Armut,
Keuschheit und Gehorsam dafür Zeugnis ablegen, daß das Evangelium Quelle der Freude
und des erfüllten Lebens ist. Als bedeutender Theologe nahm Bonaventura schließlich
an den Vorbereitungen zum 2. Konzil von Lyon teil. Dort wirkte er maßgeblich an Verhandlungen
um eine Versöhnung der griechischen und der lateinischen Kirche mit. Er konnte noch
die Union erleben und starb dann 1274 in Lyon.“
Papst Benedikt gab den Gästen
bei seiner Audienz einen Gedanken des heiligen Bonaventura mit auf den Weg:
„Christus
gilt es immer mehr kennenzulernen, zu lieben und nachzuahmen. So finden wir, sagt
der heilige Bonaventura, die Mitte unseres Lebens und können der Geschichte Gestalt
geben. Dazu schenke euch Gott seine Gnade“