Eine Untergrabung der Menschenrechte durch Präsident Hugo Chávez - das befürchtet
die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte. Eine in diesen Tagen vorgestellte
Studie der Interamerikanischen Menschenrechtsorganisation berichte von mehr als 2.000
Prozessen gegen Oppositionelle in Venezuela in den letzten fünf Jahren. Es gebe die
„beunruhigende Tendenz, Menschen anzugreifen, zu bedrohen und einzuschüchtern.“ Ferner
werde in dem Bericht die „mangelnde Unabhängigkeit der Justiz gegenüber der Politik“
kritisiert. Nach Auffassung des Vorstandssprechers der Internationalen Gesellschaft
für Menschenrechte, Martin Lessenthin, verletzt Chávez „tagtäglich“ Menschenrechte.
Die Inhaftierung von politischen Gefangenen oftmals ohne Prozess sowie die Reaktion
von Chávez auf die Veröffentlichung der Studie zeigten, dass seitens der Regierung
kein Interesse bestehe, an diesen Zuständen etwas zu ändern. Chávez hatte die Untersuchung
als „manipuliert“ zurückgewiesen und den Rückzug seines Landes aus der Interamerikanischen
Menschenrechtsorganisation erklärt.