2010-03-01 15:02:30

Sudan: Wichtige Wahlen


RealAudioMP3 Die Katholiken im Sudan sollten sich vor den Wahlen vom 11. April gut über die Kandidaten informieren. Das rät ihnen der Bischof von Juba im Südsudan, Paolino Lukudu Loro. Das ostafrikanische Land brauche dringend Frieden und Stabilität, so der Bischof in einem Hirtenbrief von diesem Wochenende. Im Wahlkampf ist der Darfur-Konflikt eines der Hauptthemen: Das vor kurzem erreichte Waffenstillstandsabkommen für Darfur wird von Kirchenvertretern und Menschenrechtsexperten nur zögerlich als Durchbruch bewertet. Regierungsvertreter des Sudans und Mitglieder der Rebellengruppe „Bewegung für Gerechtigkeit und Gleichheit“ – kurz JEM – hatten letzte Woche ein Rahmenabkommen unterzeichnet. Um eine Einschätzung baten wir Gerhard Baum: Der frühere deutsche Innenminister und FDP-Politiker war bis vor kurzem UNO-Sonderberichterstatter für Menschenrechte im Sudan.
 
„Das Darfur-Abkommen ist natürlich bestimmt von der bevorstehenden Wahl im April. Präsident Omar al-Bashir, der ja mit einem internationalen Haftbefehl wegen seiner Verstrickung in Kriegs- und Menschenrechtsverletzungen gesucht wird, will offenbar international ein gutes Klima für sich schaffen. Aber ob das auf Dauer dazu beiträgt, den Konflikt zu lösen - da habe ich meine Zweifel.“

Die Darfur-Region sei von der Regierung in der Vergangenheit vernachlässigt worden, so Baum. Der Konflikt rühre nicht zuletzt aus wirtschaftlichen Ansprüchen.

„Der Konflikt in Darfur gründet in dem Versuch dieser großen Region – sie hat etwa die Größe von Frankreich – , beteiligt zu werden an der Regierung in Khartum und am wachsenden Wohlstand im Land. Denn es wird ja dort Öl gefördert.“

(rv 01.03.2010 pr/mg)







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