2010-03-01 14:49:04

D: Seit zehn Jahren „Lobbyist Gottes“


RealAudioMP3 Er gilt als eine Art „Lobbyist Gottes“: Seit dem 1. März 2000 vertritt Prälat Karl Jüsten die Deutsche Bischofskonferenz im politischen Berlin. Im domradio-Interview schildert der 48-jährige Leiter des Katholischen Büros bei der Bundesregierung seine Erfahrungen aus zehn Jahren Arbeit.

„Wir als Kirche werden nach wie vor zu den wichtigsten gesellschaftspolitischen Fragen gehört. Wir können unsere Vorstellungen einbringen. Ich habe bei allen politischen Gesprächspartnern immer offene Ohren gefunden: Das ging jeweils weit über den kirchlichen Bereich hinaus. Da habe ich sehr gute Erfahrungen gemacht, vor allem wenn wir unsere Anliegen aus Sachgründen vortragen und eindeutig klar ist, dass es dem Allgemeinwohl dient. Dann hat die Stimme der Kirche nach wie vor ein großes Gewicht.“

Das Thema „Missbrauch“ überschattet derzeit das Verhältnis der katholischen Kirche zu den Bundesparteien. Prälat Karl Jüsten spricht sich gegen einen Runden Tisch zu diesem Thema aus, falls es dabei nur um die Fälle innerhalb der katholischen Kirche ginge.

„Ich habe das auch dem Justizministerium deutlich gemacht, dass wir davon nichts halten. Wir haben zwar aktuell in der katholischen Kirche ein Problem in bestimmten Einrichtungen bzw. mit einigen Priestern. Dieses Thema ist aber viel zu ernst, um da jetzt irgendwelche einfachen Lösungen vorzuschlagen. Wenn ein Runder Tisch eingerichtet wird, dann nur mit der Beteiligung aller gesellschaftsrelevanten Institutionen und Gruppen, die von dem Problem betroffen sind.“

(domradio 01.03.2010 mg)







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