2010-02-27 11:22:27

Österreich: Naturphilosophie als Vermittlungsinstanz


RealAudioMP3 Das heutige Verhältnis von Theologie und Evolutionstheorie legt einen konstruktiven Konflikt an den Tag. Das stellt der Wiener Erzbischof, Kardinal Christoph Schönborn, zum Abschluss einer internationalen Konferenz an der Universität Wien fest. Die interdisziplinäre Konferenz „Evolutionstheorie und Schöpfungsglaube - neue Perspektiven nach dem Darwin-Jahr“ wurde am Freitag beendet. Kardinal Schönborn brachte seine Freude darüber zum Ausdruck, mit seinem viel diskutierten Artikel in der „New York Times“ aus dem Jahr 2005 der Debatte um das Verhältnis von Theologie und Naturwissenschaften „einen neuen Impuls“ gegeben zu haben.

Eine positive Bilanz zur Tagung zog auch der Wiener Religionsphilosoph und Mitorganisator Rudolf Langthaler. Die Tagung habe das „aufrichtige Bemühen um ein konstruktives Gespräch jenseits von Polemik, gegenseitigen Verdächtigungen und Rechthaberei“ zwischen allen Teilnehmern – seien es Evolutionsbiologen, Philosophen oder Theologen – deutlich gemacht. Strittige Fragen seien in gegenseitigem Respekt auch vor möglichen Grenzüberschreitungen der eigenen Disziplin behandelt worden.

Im Zentrum der Tagung stand laut Langthaler eine Bestandsaufnahme des derzeitigen Gesprächsstandes.

„In den letzten Jahren hatte sich ein schiedlich-friedliches Nebeneinander der Disziplinen eingestellt, was allerdings dazu führte, dass die eigentlichen Fragen und Differenzen nicht mehr deutlich zur Sprache kamen.“ Die Tagung habe diese Differenzen neu in den Blick genommen und dabei gerade die Bedeutung der Naturphilosophie als Vermittlungsinstanz zwischen theologischen und naturwissenschaftlichen Fragen deutlich gemacht.

(kap 27.02.2010 mg)







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