Vatikan: Atomabrüstung ist eine moralische Pflicht
Der Heilige Stuhl
wünscht sich von den Atommächten eine ehrliche Debatte um die atomare Abrüstung. Am
kommenden 3. Mai soll das neue Abkommen NTP bei der UNO in New York diskutiert werden.
Die Frage hat sich in jüngster Zeit vor allem im Zusammenhang mit den atomaren Plänen
der Islamischen Republik Irans in den Vordergrund gestellt. Der Ständige Beobachter
des Heiligen Stuhls bei der UNO, Erzbischof Celestino Migliore, kennt das Thema gut.
„Nach
so vielen Jahren in denen es fast keine Gespräche zu diesem Thema gab, scheint sich
nun endlich etwas zu bewegen. Wir hatten schon lange nicht mehr Fortschritte bei der
Abschaffung von Atomwaffen erlebt. Das Problem ist nicht nur, die Abschaffung der
Atomwaffen in Gang zu setzen sondern auch eine Mentalitätsveränderung zu bewirken.
Viele glauben heute noch, dass die Atomwaffen als Verteidigungswaffe eingesetzt werden
können. Das ist ein Irrweg, denn Atomwaffen zerstören unwiderruflich nicht nur einen
Gegner sondern die ganze Welt. Bis zum 3. Mai gibt es noch einige Gespräche.
Ende April treffen sich in Estland die Nato-Staaten. Auch wenn es um ein globales
Thema handele, so seien die eigentlichen Protagonisten nur wenige, so Migliore.
„Es
geht ja hauptsächlich um die fünf Atommächte. Sie müssen – damit sie überhaupt glaubwürdig
sind – die Gespräche endlich beginnen. Damit schaffen sie auch eine moralische Basis,
auf der sie Gespräche mit anderen Staaten führen können, die jetzt auch noch Atomwaffen
einführen möchten. Man kann nicht einfach Sanktionen verhängen ohne selber etwas für
die Abschaffung dieser Waffe zu tun. Da fehlt sonst jegliche Glaubwürdigkeit.“ (rv
27.02.2010 mg)