2010-02-24 11:30:47

Reinelt: Caritas für Kirche unverzichtbar


Soziales Engagement für Arme, Kranke und Schwache ist für den Dresdner Bischof Joachim Reinelt eine wesentliche Aufgabe der Kirche. „Zuwendung zum Menschen ist gleichzeitig Annäherung an Gott“, sagte Reinelt am Mittwochmorgen im Freiburger Münster.

Caritas preisgeben, hieße Gott preisgeben. Mit diesen Worten hat der Bischof von Dresden-Meißen, Joachim Reinelt, in seiner Predigt an diesem Mittwoch zu tätiger Nächstenliebe aufgerufen. Während der Frühjahrsvollversammlung der deutschen Bischöfe in Freiburg nannte er Mutter Theresa als Beispiel dafür, in Sterbenden und Leidtragenden den Gekreuzigten zu sehen und ihnen in Liebe zu begegnen. Wie sich Gott zu den Armen und Schmerzbeladenden hinein in die Welt begeben habe, müssten auch die Menschen den Schwierigkeiten der Welt annehmen, so Reinelt. Das belege schon das Johannesevangelium. Als Beispiel nannte der Bischof die Zivildienstleistenden, die mit ihren Hilfsdiensten zu einer tieferen Gemeinschaft unter den Menschen beitrügen.

Kirche dürfe sich dabei nicht durch Geldmangel oder andere Probleme entmutigen lassen. Träger und Mitarbeiter im sozialen Bereich stünden in der Pflicht, für jede einzelne Einrichtung zu kämpfen, so Bischof Joachim Reinelt. Caritas sei nicht nur ein „professionelles Sozialprogramm“ der Kirche, sondern „Gottesbegegnung“, sagte er. Bei einem Studientag ging es an diesem Mittwoch um die Folgen des demografischen Wandels und die alternde Gesellschaft. Aus Forschung und Praxis berichteten der Heidelberger Alterswissenschaftler Andreas Kruse sowie der Präsident des Deutschen Caritasverbandes, Peter Neher. Das Ergebnis der Debatten über den Missbrauchsskandal in kirchlichen Einrichtungen wollen die Bischöfe in einer Abschlusserklärung am Donnerstag vorlegen.

Wachsender Druck
Der Konferenzvorsitzende, Erzbischof Robert Zollitsch, sprach von einem wachsenden Druck auf die solidarischen Sicherungssysteme. Zugleich mahnte er, Alter nicht nur negativ als Einschränkung bei Mobilität und Gesundheit zu verstehen. Alte Menschen müssten vielmehr stärker ihre Lebenserfahrungen und Kompetenzen in die Gesellschaft einbringen.

„Die Lebenserfahrung der Älteren kann in vielen Bereichen und Situationen hilfreich sein“, so der Freiburger Erzbischof. Er zeigte sich überzeugt, dass die deutsche Gesellschaft in den kommenden Jahren immer mehr von älteren Menschen geprägt werde. Dabei dürfe der Blick auf Solidarität und Generationengerechtigkeit nicht aus dem Blick geraten.

(pm/kna 24.02.2010 mg)







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