2010-02-23 13:09:27

Schick: „Hilfe zur Selbsthilfe leisten“


RealAudioMP3 Die Zahl ist erschütternd. Offiziell wurde jetzt in Haiti bekannt gegeben, dass 300.000 Menschen bei dem Erdbeben ums Leben gekommen seien. Und noch einmal soviel Verletzte und Schwerverletzte müssten medizinisch versorgt werden. Allein in der Hauptstadt Port-au-Prince seien eine halbe Millionen Menschen obdachlos. Es müsse um Hilfe zur Selbsthilfe gehen, da seien sich die deutschen Oberhirten in Freiburg einig. Das sagte der Erzbischof Ludwig Schick, der Vorsitzende der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz, auf der Pressekonferenz an diesem Dienstag in Freiburg.

„Vor allem steht das Bewusstsein im Mittelpunkt, dass Haiti auch weiterhin Hilfe braucht. Das kann natürlich immer nur vor Ort geschehen. Die Bischofskonferenz gibt Anregungen, aber das muss dann vor Ort weitergehen. Das werden wir auf unserer Konferenz hier in Freiburg ansprechen.“

Hilfe zur Selbsthilfe – eine echte Herausforderung. Eine halbe Million Haitianer sind aufs Land geflohen. Die ohnehin arme Landbevölkerung sei mit dieser Situation hoffnungslos überfordert, da sie akute Hilfe leisten müsse. Das sagte Pfarrer Wilnès Tilus, der ehemalige Caritas-Direktor von Haiti, auf der Freiburger Pressekonferenz. Die internationale Hilfe sei angekommen, reiche aber noch lange nicht. Wichtig sei, so der Pfarrer, eine Dezentralisierung der Unterstützung, so dass im ganzen Land Wiederaufbau stattfinden könne.

Die Naturkatastrophe habe aufgezeigt, wie stark in Haiti in den letzten Jahren Landflucht stattgefunden habe. Dezentralisierung sei seit 1987 in der Verfassung des Landes festgeschrieben und müsse nun verstärkt wirtschaftlich und politisch umgesetzt werden. Auch Schick geht im Interview mit Johannes Schröer auf diesen Aspekt ein:

„Neben der Kirche in Haiti auch andere Kräfte… Einfluss von Frankreich und Amerika...“

Die deutschen Bischöfe hatten Ende Januar in allen Kirchen zu einer Sonderkollekte aufgerufen. Mindestens 7.500.000 Euro seien zusammengekommen, so Schick. Diese „Welle der Hilfsbereitschaft“ sei sehr „erfreulich“, so Schick, der dafür garantiert, dass das Geld auch ankommt.

„Das Geld wird verantwortungsvoll verwendet und kommt an, dafür stehen unsere Hilfsorganisationen und kirchlichen Kontaktpartner.“

(rv 22.02.2010 pr)







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