2010-02-22 13:33:58

Nahost: Warum die Christen schwinden


RealAudioMP3 Derzeit leben weniger als 400.000 Christen im Nahen Osten. Diese Zahl hat das Lateinische Patriarchat von Jerusalem jetzt veröffentlicht. Damit stellen die Christen nur ungefähr zwei Prozent der Bevölkerung in Jordanien, Palästina und Israel dar. Was das Heiligen Land angeht, so sind das rückläufige Zahlenwerte. Der Kustos des Heiligen Landes, Franziskanerpater Pierbattista Pizzaballa, nennt im Gespräch mit Radio Vatikan Ursachen für das Schwinden der Christen:

„Dafür gibt es eine ganze Menge Gründe. Einmal bringt die instabile politische Lage schwerwiegende wirtschaftliche Probleme mit sich. Denn wo es keine starke Politik gibt, da schwächelt auch die Wirtschaft. Das betrifft besonders die autonomen Palästinensergebiete, wo die Lage im Allgemeinen sehr fragil ist und so etwas wie ein geordnetes Zivilleben gar nicht stattfindet. Dann kommt hinzu, dass die Christen, die im Heiligen Land leben, in der Regel eine sehr gute Bildung und gute Fremdsprachenkenntnisse besitzen. Oft bieten sich ihnen damit im Ausland attraktivere und interessantere Arbeitsmöglichkeiten. So kommt es zur Emigration.“

Aus der veröffentlichten Statistik geht auch hervor, dass die Zahl der Priester des Lateinischen Patriarchats, das auch Zypern umfasst, bei 85 liegt. Rund 20 Prozent der Gläubigen bezeichnen sich als regelmäßig praktizierend.

(rv 22.02.2010 vp/ds)








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