Mit einem Gottesdienst
im Freiburger Münster ist die Vollversammlung der deutschen Bischöfe am Montagabend
eröffnet worden. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Robert Zollitsch,
ist als Freiburger Erzbischof Gastgeber der Konferenz und erklärt, dass er sich trotz
der heiklen Aufgabe, die auf ihn und sein Kollegium wartet, über das Treffen, das
die Gemeinschaft unter den Bischöfen widerspiegele, freue:
„Es
ist natürlich schön, dass die deutschen Bischöfe nach Freiburg kommen. Besonders,
weil das das erste Mal in der Geschichte der Bischofskonferenz, die es seit 1848 gibt,
der Fall ist. Diese Entscheidung ist schon gefallen, bevor ich Vorsitzender der Bischofskonferenz
war. Das heißt, die Bischöfe selbst haben das angefragt und kommen wirklich gerne
nach Freiburg. Das freut mich. Ich hoffe, dass auch die Freiburger bei den Gottesdiensten
gut mitfeiern, dass wir gute Gastgeber sind. Und wenn das rüber kommt, ist das für
mich eine wichtige Sache.“
Wichtiger ist freilich
die Frage nach den in den vergangenen Wochen bekannt gewordenen Fällen von sexuellem
Missbrauch an katholischen Schulen. An diesem Wochenende hatte bereits der Hamburger
Erzbischof Werner Thissen Versäumnisse der Kirche im Umgang mit dem Thema in der Vergangenheit
eingeräumt: „Man hätte sehr viel mehr tun müssen und tun können, um diese Fälle zu
verhindern“, so Thissen im Gespräch mit der Katholischen Nachrichten-Agentur.
Auch
die deutsche Politik drängt auf eine geschlossene Stellungnahme der Bischöfe und die
lückenlose Aufklärung der Vorwürfe. So hatte beispielsweise Bundesjustizministerin
Sabine Leutheusser-Schnarrenberger diesbezüglich einen Runden Tisch aus Staats-, Kirchen-
und Opfervertretern vorgeschlagen. Ob dieser Vorschlag Gehör finden wird? Bis Donnerstag
werden die Bischöfe tagen. Robert Zollitsch hofft, dass sich der Tagungsort Freiburg
für die Versammlung der 65 Bischöfe aus allen 27 deutschen Bistümern bewährt:
„Ich
hoffe, dass sie spüren, Freiburg ist eine gastfreundliche Stadt, Freiburg ist eine
katholisch geprägte Stadt, die etwas ausstrahlt. Und sie dürfen dann auch etwas über
die Spezialitäten unserer Gegend erfahren. Und ich denke, dass sie auch unser Münster,
das ja innen neu renoviert worden ist, mit Freude werden aufnehmen können.“
Auf
der Tagesordnung der Vollversammlung stehen auch Beratungen über die Folgen des demographischen
Wandels in Deutschland sowie eine Bewertung des Afghanistan-Einsatzes der Deutschen
Bundeswehr.