Ein weiterer Christ ist in Mossul ermordet worden. Das meldet die Vatikanzeitung L’Osservatore
Romano mit Berufung auf Agenturangaben. Der Leichnam Adnan Al Dahans (57) war am Samstag,
eine Woche nach seiner Entführung, mit Schussverletzungen am Kopf gefunden worden.
Die Familie hatte die Entführung nicht bei der Polizei gemeldet, weil sie mit einer
Lösegeldforderung gerechnet habe und mögliche Verhandlungen nicht gefährden wollte.Der
Inhaber eines Gewürzgeschäfts ist damit der fünfte ermordete Christ innerhalb von
sechs Tagen. Beobachter stellen die Gewaltwelle in einen Zusammenhang mit den Wahlen
am 7. März. Unter den Christen in Mossul herrsche „Angst und Schrecken“, sagte ein
örtlicher Priester dem vatikanischen Pressedienst „Fides“. Die Menschen seien verzweifelt
und der christliche Exodus aus dem Irak gehe weiter, betonte der Geistliche, der anonym
bleiben wollte. Mossul sei zu einem „Friedhof für Christen“ geworden. (or/fides
21.02.2010 mc)