Das Kreuz ist ein
Symbol der christlich-abendländischen Werteordnung, auf der auch das Grundgesetz und
die Landesverfassung basieren. Daran hat der bekennende Katholik und Ministerpräsident
von Nordrhein-Westfalen Jürgen Rüttgers jetzt erinnert. Zuvor hatten die Präsidenten
des Düsseldorfer Landes- und Amtsgerichtes entschieden, im neuen Justizgebäude der
Stadt keine Kruzifixe mehr anzubringen. Er hätte sich eine andere Entscheidung der
Düsseldorfer Gerichte gewünscht, so Rüttgers im Gespräch mit dem Kölner Domradio.
Dennoch begrüße er die aktuelle Diskussion:
„Ich finde
es gut, dass – nachdem die Debatte auch öffentlich geführt worden ist – jetzt Bewegung
in die Situation gekommen ist. Die Präsidentin des Oberlandesgerichts hat angekündigt,
die Kirchen zum Dialog einzuladen, das finde ich richtig und gut. Es ist ja so, dass
es höchstrichterliche Urteile gibt, wie man einen anderen Weg beschreiten kann. Vielleicht
findet sich da noch eine andere Lösung.“
Von seinem
christlichen Standpunkt aus erklärt Ministerpräsident Rüttgers, warum ihm die Debatte
so wichtig ist:
„Wir haben ja gerade eine Phase hinter
uns gebracht, die voll in die Wirtschaftskrise geführt hat, in der es nur um Materialismus
und Individualismus geht. Das zeigt, dass das letztlich doch Irrlehren sind. Geld
ist nicht das Wichtigste auf der Welt. Sondern es ist wichtig, dass man die Werte,
für die man eintritt und steht, auch lebt. Dass man versucht, sie auch in der Politik
zum Tragen zu bringen.“
Inzwischen haben sich in der
Debatte auch weitere Unionspolitiker und Vertreter von Kirchenverbänden zu Wort gemeldet.
Der Vorsitzende des Evangelischen Arbeitskreises der CDU/CSU, Thomas Rachel, sieht
in der Entfernung der Kreuze eine „bedenkliche Abkehr“ von christlichen kulturellen
Wurzeln. Der Bundesverband der Katholiken in Wirtschaft und Verwaltung (KKV) forderte
die Verantwortlichen dazu auf, ihre Entscheidung rückgängig zu machen.