Turiner Grabtuch: Zwischen Mythos und Wissenschaft
Das Grabtuch von Turin
ist eine der bekanntesten Reliquien des Christentums, und vielleicht gerade deshalb
so umstritten. Ist das auf dem Leinentuch abgebildete Männergesicht wirklich Jesus
von Nazareth? Alle Jahre wieder gibt es neue Ermittlungen, und – auch neue Ergebnisse.
Jetzt hat die Vatikanhistorikerin Barbara Frale ihre These vorgelegt. Sie glaubt,
aus Schriftzeichen auf dem Tuch Informationen über das Sterben Jesu herauslesen zu
können, die sich ziemlich genau mit dem decken, was auch die Evangelien berichten:
„Ich
habe die Zeichen auf dem Grabtuch mit Papyri und Briefen aus der Antike und dem Mittelalter
verglichen. Alles deutet darauf hin, dass es sich um Spuren aus der tiberianischen
Zeit handelt. Zusammengesetzt tragen sie die Züge einer Bestattungsurkunde. Die Person,
die begraben wurde, wurde zur Zeit der Herrschaft des Tiberius zum Tode verurteilt.
Es lässt sich sogar eine Sequenz herauslesen, die auf das Jahr 30 nach Christus hinweist,
das sechzehnte Jahr der Regierung des Kaisers Tiberius, und einen Mann nennt, der
Jesus von Nazareth hieß.“
Was davon zu halten ist und was es sonst noch
rund um die Geschichte des Turiner Grabtuchs zu wissen gibt, hören Sie beim Anklicken
des Podcastsymbols oben links.