Nach den Vorwürfen sexuellen Missbrauchs haben mehr als 500 ehemalige Schüler des
Bonner Aloisiuskollegs sowie Eltern ihre Verbundenheit mit der Jesuiten-Einrichtung
erklärt. In einem am Mittwoch veröffentlichten offenen Brief bekunden sie Fassungslosigkeit
und Bestürzung und befürworten die rückhaltlose Aufklärung aller Vorwürfe. Zugleich
heben sie hervor, dass das Kolleg stets von einer Atmosphäre der Offenheit geprägt
gewesen sei und zu verantwortungsvollem Handeln angeleitet habe. Weiter heben die
Unterzeichner hervor, „dass sie während und nach ihrer Zeit als Schüler weder sexuelle
Gewalt noch Missbrauch am Aloisiuskolleg erlebt haben“. Vielmehr hätten sie „eine
unbeschwerte, prägende und motivierende Schulzeit“ erlebt, für die sie dem Jesuitenorden
und den dort tätigen Lehrern und Erziehern besonders dankbar seien. Viele frühere
Schüler hätten deshalb ihre eigenen Kinder in die Obhut des Kollegs gegeben. Bedauern
äussern die Unterzeichner über den Rücktritt des Rektors, Pater Theo Schneider. Sein
Glaube an das Gute und das ganz persönliche Potenzial eines jeden Menschen habe viele
Schüler nachhaltig geprägt. - Im Missbrauchsskandal an Einrichtungen des Jesuitenordens
hatte Schneider sein Amt im Interesse einer lückenlosen Aufklärung niedergelegt.