2010-02-13 08:41:12

D: „Staat und Kirche strikt trennen“


Für „nicht zukunftsfähig“ hält der Zürcher Philosoph Hermann Lübbe die Verflechtung von Staat und Kirchen. Lübbe äußerte sich am Donnerstagabend bei einer Fachtagung des Forschungsverbundes „Religion und Politik“ in Münster. Die Nähe der Religion zum Staat – sichtbar etwa im Kirchensteuereinzug oder im Religionsunterricht – behindere in vielen europäischen Ländern die Entfaltung von Religion, so der Wissenschaftler. „Was ist, wenn alle Religionsgemeinschaften die Privilegien der großen Kirchen einfordern, die ihnen dem Grundgesetz nach zustehen?“, gab Lübbe zu bedenken. Das deutsche Staatskirchenrecht werde der unaufhaltsamen Pluralisierung der Religionen nicht gewachsen sein, so seine Prognose. Als Gegenbeispiel verwies der Philosoph auf die USA. Dort habe sich die radikale Trennung der Kirchen vom Staat als vorteilhaft erwiesen: „Erst auf dieser Basis vermochten die Katholiken zur weitaus größten Religionsgemeinschaft in den USA heranzuwachsen. Und gerade wegen dieser unzweifelhaften Trennung können die amerikanischen Präsidenten öffentlich ihren Glauben demonstrieren“, so Lübbe.

(kipa 13.02.2010 pr)









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