Eritrea muss dringend seine Grenzen öffnen, um eine Hungersnot zu verhindern. Das
fordert Joachim Schroedel, Seelsorger für die deutschsprachigen Katholiken im Nahen
Osten. In dem nordostafrikanischen Land spiele sich ein humanitäres Drama ab, so Schroedel
gegenüber dem Hilfswerk „Kirche in Not“. Wegen politischer Spannungen zwischen Äthiopien
und Eritrea stehe der Handel zwischen beiden Ländern praktisch still. Die Ursache
für die Missstände sieht Schroedel vor allem in der autoritären Staatsführung unter
Präsident Isaias Afewerki. Die Religions- und Pressefreiheit gebe es im Gegensatz
zu offiziellen Behauptungen faktisch nicht. Auch die Kirche werde unterdrückt. Viele
christliche Hilfsorganisationen dürften inzwischen nicht mehr ins Land einreisen.
Schroedel vermutet einen Zusammenhang zwischen den Repressionen gegen Christen und
der „Islamisierung“ des Landes. Als eine qualifizierte Minderheit würden dort Christen
im Alltag meist nur wie Bürger zweiter Klasse behandelt.