Die Deutsche Kinderhilfe warnt vor einer Instrumentalisierung der Missbrauchsopfer.
Es zeichne sich eine „ausgesprochen bedenkliche und für viele Betroffene negative
Entwicklung“ ab, erklärte die Hilfsorganisation mit Blick auf Ankündigung einer Sammelklage
durch einen Berliner Anwalt am 4. Februar. Die Vorgehensweise des Juristen sei kontraproduktiv
und gefährde eine offene Debatte, so das Hilfswerk. Die Betroffenen dürften sich nicht
zum „Spielball juristischer Auseinandersetzungen“ machen lassen, hieß es weiter. Der
Vorstandsvorsitzende der Deutschen Kinderhilfe, Georg Ehrmann, plädiert dagegen für
eine „öffentlichkeitswirksame Vorgehensweise“. In dem „erstmals offenen“ Auftreten
Verantwortlicher in dem Missbrauchsfall sieht Ehrmann zudem eine „neue Umgangskultur“
mit Betroffenen. Damit biete sich der Kirche erstmalig die Chance, im Dialog mit Betroffenen
– analog zur Aufarbeitung der Heimerziehung der 50er und 60er Jahre – zu einem Ausgleich
zu gelangen. - Im Missbrauchsskandal rund um Einrichtungen des Jesuitenordens hatten
sich einige der Opfer zuletzt an Juristen gewandt. (kipa 05.02.2010 pr)