2010-02-03 11:42:46

Generalaudienz: „Glaube ist nicht Sentimentalität“


RealAudioMP3 Tausende von Menschen haben an diesem Mittwoch wieder an der Generalaudienz von Benedikt XVI. teilgenommen. In seiner Katechese stellte der Papst diesmal den heiligen Dominikus vor. Dabei ging er, von seinem Redetext abweichend, auch auf sein (Benedikts) Lieblingsthema ein, nämlich die Beziehung von Glaube und Vernunft: „Glaube ist nicht Sentimentalität, sondern Sache des ganzen Menschen“. Dafür stehe dieser herausragende spanische Ordensmann des 13. Jahrhunderts.

„Wie sein Biograph Jordan von Sachsen berichtet, zeichnete sich dieser Heilige dadurch aus, daß er immer nur mit Gott oder von Gott sprach. Seine Liebe und Verehrung galt Christus, und diese Liebe öffnete ihm das Herz für seine Mitmenschen und für alles, was sie brauchen, besonders für das Heil ihrer Seelen. Dominikus entstammte einer angesehenen kastilianischen Familie und wurde um 1170 in Caleruega geboren. Nach dem Studium an der Domschule in Palencia wurde er mit 25 Jahren Kanoniker am Domstift zu Osma. Auf verschiedenen Reisen mit seinem Bischof begegnete er den Albigensern, einer asketischen Gemeinschaft, die den Ausschweifungen ihrer Zeit, besonders auch des Klerus, ein Leben in Armut und Entsagung gegenüberstellten.“

Die Albigenser beriefen sich allerdings, so führte Benedikt XVI. aus, „auf ein stark dualistisches Weltbild, nach dem die Materie ganz und gar schlecht war und nur das Geistige zählte“.

„Dominikus setzte dieser Irrlehre die Wahrheit des Evangeliums entgegen, die in der Liebe zu den Mitmenschen konkreten Ausdruck findet. Viele schlossen sich Dominikus an, der in der Nachfolge der Apostel wandernd umherzog und von Almosen lebte. Im eifrigen Studium der Heiligen Schrift sah er die Grundlage für sein Apostolat... Er wollte die Schönheit der Wahrheit, die von Gott kommt, immer neu betrachten und das Betrachtete den Menschen vermitteln. Damit das Apostolat gelingt, baute er zudem auf zwei unverzichtbare Säulen: die tiefe Liebe zur Muttergottes und das Gebet füreinander. Auf diese Weise haben die geistigen Söhne und Töchter des heiligen Dominikus den Glauben in Europa erneuert und ihn als Missionare in die fernsten Länder der Erde gebracht.“

Mit einer kurzen Bemerkung in seinem italienischen Redetext verurteilte der Papst „die Versuchung der Macht“ und „das Arbeiten nur für sich selbst und die eigene Karriere“: Davor seien leider „auch die Männer der Kirche nicht gefeit“.

„Bitten wir Gott um geistige Kraft, wie Dominikus mutig und freudig den Glauben an Christus zu bezeugen und seine Liebe den Menschen weiterzuschenken. Der Herr geleite euch auf euren Wegen.“

(rv 03.02.2010 sk)








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